Ob beim Handel mit Chemiegütern oder bei Dienstleistungen in der Logistik: Nordrhein-Westfalen ist Vorreiter im Bereich sogenannter B2B-Plattformen – digitaler Marktplätze, auf denen Waren, Dienstleistungen oder Informationen zwischen Unternehmen gehandelt werden. Die zwei Standortvorteile Nordrhein-Westfalens sind dabei der starke industrielle Sektor und die vielen internationalen Messen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Studie von DICE Consult, die vom vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW beauftragt wurde und am 16. Dezember 2020 im Rahmen einer digitalen Veranstaltung vorgestellt wurde.
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Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- B2B-Plattformen unterscheiden sich von B2C-Plattformen, die Endkunden adressieren: Insbesondere sind B2B-Plattformen häufig hoch spezialisiert. Zudem spielt das Vertrauen der Unternehmen gegenüber der Plattform im - B2B-Geschäft eine viel größere Rolle als im B2C-Bereich.
- Folgende Branchen sind besonders aussichtsreich für den Aufbau erfolgreicher B2B-Plattformen in Nordrhein-Westfalen: verarbeitendes Gewerbe (Maschinenbau, Chemische Industrie, Stahl-/Metallerzeugung/-verarbeitung), Möbelindustrie, Logistik, Handel, Gesundheitswesen, Entsorgungsbranche.
- Insbesondere bei kleineren und mittleren Unternehmen sollte ein stärkeres Bewusstsein für die Potenziale von B2B-Plattformen geschaffen werden. Es bietet sich an, dass mehrere Unternehmen gemeinsam eine Plattform aufbauen.
- Es wird geraten, die Messegesellschaften stärker mit Plattformgründern und innovativen Start-ups zusammenzubringen.
- Die Studie geht auch auf die regulatorischen Rahmenbedingungen ein, die für die Plattformökonomie auf Bundesebene mit der 10. Novelle des GWB-Digitalisierungsgesetzes und auf EU-Ebene mit dem Digital Services Act und dem Digital Market Act deutlich verändert werden. Erwartet wird, dass sich diese Anpassungen positiv auf die Entwicklung von B2B-Plattformen auswirken werden.
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